Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iv. Die Revolutionszeit. 279
baten, der Sipahis, (1857) niederzukämpfen hatten, bafür aber das ganze Land mit Eisenbahnen durchzöge» und durch Ausbreitung europäischer Bildung enger mit sich verbanben; auch nicht hinter den Amerikanern, die 1854 eine Flotte nach Japan fanbten und bieses abgeschlossene Land in den freien Völkerverkehr einzutreten nöthigten. Napoleon hörte, wie im hinterinbischen Annam die katholischen Missionare und Gemeinben verfolgt werben, und fanbte mit den Spaniern vereint, Schiffe und Truppen, die den Kaiser Tübük 1858 bekriegten und nach 4 Jahren zum Frieden zwangen. Frankreich gewann eine neue Kolonie um das aufblühenbe Saigong her, das sich 1867 noch um 3 weitere Provinzen vermehrte. — Auch China mußte seine Thore öffnen, wobei es nicht schön zugieng. Der chinesische Kaiser wollte seinem Volk verbieten, sich durch Opiumrauchen ferner zu vergiften; die Opiumkisten der englischen Kaufleute iu Cautou ließ er in's Meer werfen und wollte diese nicht entfchäbigen. So führten beim die Engländer (1840—42) einen Opiumkrieg, der ihnen die Insel Hongkong und Zutritt zu anderen Häfen verschaffte, aber nicht viel Liebe von den Chinesen eintrug. Diese rächten sich durch Treulosigkeiten, wofür die Eng-läuder 1856 einen neuen Krieg begannen, an welchem sich auch die Franzosen beteiligten. Die weißen Heere eroberten Tientsin 1858, worauf der Kaiser von China sich herbei ließ, das Land den fremden Händlern und Missionaren zu öffnen. Der Vertrag wurde aber bald gebrochen und zur Strafe dafür die Hauptstadt Peking 1860 von Engländern und Franzosen erobert. Nun mußte der Tartarenkaiser wieder zum Kreuze kriechen und alles feit 1723 den katholischen Missionaren abgenommene Eigenthum zurückgeben. Sv wachten auch sonst französische Flotten, daß die katholische Mission nirgends zu kurz komme; und als die Christen im Libanon und in Damaskus 1860 durch ein furchtbares Gemetzel heimgesucht wurden , war gleich in Beirut ein Heer zu ihrem Schutze ausgeschifft. — Doch nicht blos in der Ferne hat Napo-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Japan Frankreich China Hongkong China Peking Damaskus Beirut
99
stanken zu Hülfe zu eilen. Mit einem kleinen Heere
bctrar er 1630 den deutschen Boden; aber cs gelang
ihm, nicht bloß mit deutschen Bundesgenossen sich zu
verstärken, sondern auch bei dem von Richelieu gelei-
teten Frankreich Unterstützung gegen das Haus Ostreich
zu finden, und so der Netter der deutschen Protestanten,
obwohl mit dem großen Opfer des eignen Lebens in den
Fahren der besten Kraft, zu werden 1632. (S. oben
S. 29.)
156. Der w c ftp hält sch c Frieden.
Die Feldherren seiner Schule setzten sein Werk
glorreich und im Bunde mit Frankreich fort. So groß
auch die Verheerungen waren, die Deutschland durch
diesen Krieg erlitt, so hatten doch nun endlich die Un-
terdrückten Sicherheit erstritten. Der westphälische
Friede 1648 entschädigte die, welche am meisten ver-
loren oder aufgeopfert hatten und bis zuletzt Sieger ge-
blieben waren. Die Unabhängigkeit der vereinigten
Niederlande wurde von Spanien endlich anerkannt,
nachdem mit den eroberten ostindischcn Colonien der
Welthandel in ihre Hände gekoinmen war.
157. Spaniens Entkräftung.
Das entkräftete Spanien mußte bald auch an
Frankreich, mit welchem der Krieg noch länger fort-
dauerte, im Pyrenäischon Frieden (1659) Abtre-
tungen machen, und das 1640 abgefallene Portugal
zuletzt (1668) als unabhängig unter dem Hause Bra-
ganza anerkennen. So sank es immer tiefer herab,
während Frankreich unter Ludwig Xiv. ungewöhn-
liche Kraft und Blüthe zu entwickeln begann.
158. Vereinigung Englands mit Schottland.
In England war nach dem Tode der Elisabeth,
die Kriegsflotte, Handel und Colonien zur Grundlage
7*
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Extrahierte Personennamen: Richelieu Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Haus_Ostreich Frankreich Deutschland Niederlande Spanien Spaniens Spanien Frankreich Portugal Frankreich Englands Schottland England
48
Otto Ii. Otto Iii.
und ein Friede zu Stande, dessen Bedingnngen nicht genau be-
kannt sind.
Er hinterließ seinem Sohne das umfangreichste und mächtigste
Reich des damaligen Enropa: De»itschland, Lothringen, welches in
2 Herzogthümer: Ober- und Nieder-Lothringen, getheilt worden
war, Ober- und Mittel-Italien beherrschte er unmittelbar; die mäch-
tigen Herzoge Böhmens und Polens, die longobardischen Herzoge
Unteritaliens so wie die Fürsten der Slaven an der Ostsee erkannten
seine Oberhoheit an.
Krieg mit Frankreich. Otto ward in Aachen durch einen
Ueberfall des französischen Königes Lothar überrascht und entging
kaum den Händen des Feindes durch die Flucht nach Köln. Doch
bald drang er mit einem bedeutenden Heere in Frankreich ein und
lagerte sich vor Paris in der Absicht, Lothar's Herrschaft ein Ende
zu macheu; aber Krankheiten und Hugo Capet's Widerstand nöthig-
ten ihn zum Rückzuge. Im Frieden gab Lothar seine Ansprüche auf
Lothringen auf, damit uicht eine Verbindung zwischen den Cape-
tingern und dem Kaiser zu Stande komme.
Krieg in Unteritalien. Nachdem nun Deutschland auf
lange Zeit beruhigt schien, ging Otto nach Italien mit dem Plane, seine
Herrschaft über ganz Italien auszubreiten. Er rückte in Apulien
Während der Rüstungen zu einem neuen Kriegszuge gegen die Griechen und
Araber starb er (zu Rom).
Da Otto erst 3 Jahre alt war, so erhielt seine Mutter
Theophano und später seine Großmutter Adelheid die Reichsverwesung.
Kaum hatte er die Negierung selbst übernommen,, so zog er
nach Rom und empfing die Kaiserkrone. Eine Empörung der Römer
(unter Crescentius) gegen den Papst rief ihn bald wieder dahin, wo
er auch die Ordnung herstellte. Aber sein Lieblingsplan, noch ein-
mal Rom zum Sitz des abendländischen Kaisers zu erheben, veran-
laßte bei seinem dritten Zuge nach Italien einen Aufstand der Römer,
der Kaiser wurde in seinem Palaste belagert und mit Mühe in
3) Otto Ii. 973—983.
Otto Iii. 983—1002.
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Otto Lothar Hugo_Capet's Lothar Otto Otto Adelheid Otto Otto
Extrahierte Ortsnamen: Enropa Lothringen Nieder-Lothringen Polens Ostsee Frankreich Aachen Frankreich Lothringen Cape- Unteritalien Deutschland Italien Italien Apulien Rom Rom Rom Italien
— 300 —
Nichts sollte an die frühere Zeit des Königthums erinnern. Dann forderte die Partei der Wüthenden die Vernichtung des letzten Ueberrestes, das Blut des abgesetzten Königes und seiner Familie.
72. Erste Coalition oder Verbindung gegen Frankreich.
Krieg gegen Oesterreich und Preußen (1792). — Die Lage des unglücklichen Königes erregte die Theilnahme und Besorgniß aller übrigen Monarchen, besonders des Kaisers Leopold Ii., der durch so enge Familienbande mit ihm verbunden war. Ihr Eifer für die Sache des Königes wurde noch angefeuert durch die Bitten und Vorstellungen der ausgewanderten französischen Prinzen, die zu Coblenz ihr Hoflager halten und dort die Ausgewanderten unter: ihre Fahnen vereinigten. Statt durch weise Mäßigung dem Kriege vorzubeugen, that der Nationalconvent gerade Alles, denselben herbeizuführen. zog alle Besitzungen ein, welche deutsche Fürsten im Elsaß und Lothringen hatten, und sprach der ganzen Welt übermüthig Hohn. Je mehr man sich rüstete, um den unglücklichen König mit Gewalt aus den Händen der Bösewichte zu befreien, um so frecher ward dessen Mißhandlung. Die Jakobiner zwangen ihn sogar, seinem Schwager Leopold Ii., der für ihn rüstete, selbst den Krieg zu erklären. Als diese Kriegserklärung, welch6 unter dem 20. April 1792 erlassen wurde, nach Wien fairv war der Kaiser Leopold Ii. eben gestorben. Ihm folgte sei" Sohn Franz Ii, welcher in Verbindung mit dem Könige von Preußen, Friedrich Wilhelm 11., den Krieg gegen Fran^ reich eröffnete. Beide ahneten wohl damals nicht, daß dieses Krieg, den sie mehr für einen raschen Trinmphzug hielten, 111 geringer Unterbrechung bis 1815 dauern und das Glück zah^ loser Familien untergraben würde.
Unter Ansührung des als Feldherr hochberühmten ges Ferdinand von Braunschweig rückte ein preußisches Hecr' dem der König und seine zwei ältesten Söhne persönlich fotö'
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Extrahierte Personennamen: Leopold_Ii Leopold Leopold_Ii Leopold Leopold_Ii Leopold Franz_Ii Franz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oesterreich Elsaß Lothringen Wien
162
am 30. September. Einem Angriff der Verbndeten auf Branden-brg kam er dann durch den Einmarsch in Sachsen zuvor. Whrend er selbst, von Schlesien her kommend, die sterreicher unter Karl von Lothringen bei Hennersdorf unweit Grlitz (November) schlug und bis Meien vordrang, erfocht Leopold von Decbr.dessau den entscheidenden Sieg von Kesselsdorf am 15. De-1745 cember. Im Frieden von Dresden am 25. December 1745 erneuerte sterreich den Verzicht auf Schlesien, wogegen Fried-rich Franz Stephan von Lothringen als Kaiser anerkannte. Die Gromachtstellung Preuens war erkmpft.
6. In dem fortdauernden sterreichischen Erbfolgekriege eroberte Marschall Moritz von Sachsen durch die Siege von Fontenay am 11. April 1745 und Rocoux 1746 fast ganz Belgien und entri 1748 den Hollndern sogar Maastricht, während in Ober-Italien im ganzen die sterreicher die Ober-Hand behielten. Erleichtert wurden den Franzosen diese Erfolge durch die anfangs glckliche Erhebung der Schotten fr Karl Eduard, Jakobs (Iii.) Sohn, der sast allgemein als König anerkannt und in England von der Unpopularitt des Hauses Hannover untersttzt bis wenige Tagemrsche von London vordrang, aber endlich, durch die Uubotmigkeit seiner Scharen zum Rckzug gezwungen, in der Schlacht bei Enlloden 1746 April 1746 dem Herzog von Cumberland unterlag (f 1788 in 3kai Rom). Da die beiderseitigen Erfolge sich grtenteils aufhoben, so 1748 kam es Mai 1748 zum Frieden von Aachen. Er erkannte die pragmatische Sanktion, die Kaiserwrde Franz Stephans und die Erwerbung Schlesiens durch Preußen an, berwies Parma an den spanischen Prinzen Philipp, die westliche Lombardei bis zum Ticino an Piemont und gab Frankreich die verlorenen Kolonial-besitzuugeu zurck. Der Bestand sterreichs war gesichert.
4. Die Mdung des Kriegsbundes gegen Preußen.
1746-56.
1. Das Emporsteigen der neuen Gromacht Preußen hatte nicht nur den Groll sterreichs erregt, das aus Schlesien noch keineswegs verzichtet hatte, sondern auch die Eifersucht der brigen Nachbarn, insbesondere Rulands und Sachsen-Polens. In Rußland war mit der Thronbesteigung Elisabeths
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24 Neue Geschichte.
sich der Strom der deutschen Krieger, gegen 11 000 Mann, darunter 4000, die ohne Sold dienten, unterwegs' durch welschen Zuflu immer mehr an-schwellend und seit dem 19. Februar 1527 mit den kaiserlichen Truppen vereinigt, gegen Rom. Am 5. Mai lagerte man vor den Mauern der ewigen Stadt. Im Morgengrauen des 6. Mai fhrte Bourbon, der Nachfolger Fruuds-bergs, zum Sturm und fiel. Gegen Abend beherrschten die Landsknechte die 1527 Stadt, die sie in scheulicher Weise plnderten (sacco di Roma). Ein seit Jahrhunderten aufgehufter Reichtum ward vernichtet. Der Papst, der sich in die Engelsburg geflchtet hatte, mute sich den Landsknechten er-geben, die nun Luther zum heiligen Vater ausriefen. Der Fall von Rom erschien der Welt wie der Sieg von Pavia als ein Gottesgericht. Doch ntzte Karl auch diesen Erfolg nicht aus, so da seine Gegner sich nur noch fester zusammenschlssen. England hatte Frieden und Freundschaft mit Frankreich, und dieses verbndete sich mit Genua und Venedig. Venedig aber verhandelte mit der Trkei wegen eines Einfalls ins obere Donautal, um Ferdinand von der Untersttzung seines kaiserlichen Bruders abzuhalten. Ein franzsisches Heer unter Lautrec rckte sodann vor Neapel, das der genuesische Admiral Doria zugleich von der See her einschlo. Die Lage des Kaisers war verzweifelt. Doch abermals lchelte ihm das Glck. Das franzsische Belageruugsheer wurde von der Pest vernichtet, und Doria ging zum Kaiser der (Juli 1528); der Papst aber, durch die lange Ge-fangenschaft mrbe gemacht, schlo Frieden mit dem Kaiser und kehrte unter dem Schutze der Kaiserlichen nach Rom zurck, von da ab dem Kaiser gefgig (Oktober 1528). So vereinsamt wnschte auch Franz I. seinen Frieden mit dem Kaiser zu macheu. Seine Mutter, Louise von Savoyen; seine Braut, Erzherzogin Eleonore; und die Tante der Braut, Erzherzogin Mar-garete, zugleich Statthalterin der Niederlande, vermittelten ihn (1529) weshalb dieser Friede der Damenfriede (von Cambrai) heit. Frankreich trennt sich von seinen italienischen Bundesgenossen und verzichtet auf seine Oberhoheit der Flandern und Artois; zugleich zahlt Franz I. zwei Millionen Goldgulden, dafr werden seine beiden Shne auf freien Fu gesetzt (s. S. 20). Jetzt konnte Karl Y. an die Verwirklichung seiner universalen Plne schreiten. Er verlie Spanien, landete im Sommer 1529 in Italien,
1 Unterwegs verbreitete sich im deutschen Heere das Gercht, der Marsch gegen Rom solle aufgegeben werden. Da brach eine Meuterei aus, die selbst Frunds-b erg nicht zu bndigen vermochte. Denn die wegen empfindlichen Geldmangels mnr-renben Landsknechte glaubten, man wolle sie nun um den ganzen Sold bringen. Frundsberg aber regte die Meuterei derart auf, da er einen Schlaganfall erlitt. Er starb dann im August 1528 zu Memmingen, ohne Rom gesehen zu haben.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ferdinand Doria Franz_I. Louise_von_Savoyen Eleonore Franz_I. Karl_Y Karl August
Extrahierte Ortsnamen: Rom Engelsburg Rom Pavia Frankreich Genua Venedig Neapel Rom Niederlande Cambrai Frankreich Spanien Italien Rom Frundsberg Memmingen
11
B. Ivo manische Staaten.
1. Spanten, Portugal, Italien.
1. ) Die erste Erschütterung der in Wien zu Stande ge-
brachten Neuordnung der europäischen Dinge ging von den
südlichen, zunächst den romanischen Ländern aus. In Spa-
nien hatte der rückkehrende König Ferdinand Vii. seine
schimpfliche Regierung mit Umstossung der Verfassung von
1812, welche die Cortes in Cadiz während des Krieges gegen
Napoleon zum Abschluss gebracht hatten, begonnen. Ver-
schiedene Verschwörungen, durch Ferdinands Missregierung
hervorgerufen, wurden blutig unterdrückt', aber am 1. Jan.
1s20 Aufstand der Truppen, welche zur Einschiffung nach
den abgefallenen südamerikanischen Ländern bestimmt waren,
in der Isla de Leon unter Oberst Riego im Namen der „Con-
stitution von Cadiz“; Erhebungen auch an anderen Punkten;
der feige König nimmt die Constitution von 1812 an, in deren
Kraft Juli 1820 die Cortes zusammentreten.
2. ) Im gleichen Jahre gelingt auch in Portugal die
Empörung gegen die Regentschaft, welche im Namen des in
Brasilien befindlichen Königs Dom Johann die Geschäfte ver-
waltete, und gegen den eigentlichen Herrn im Lande, den
Engländer Beresford, welcher die Unzufriedenheit reizt, die
wie in Spanien hauptsächlich unter dem Heere verbreitet war.
Im Sept. vereinigen sich die „Junten“ von Oporto imd von
Lissabon und die Cortes vollenden eine Verfassung nach dem
Modell der spanischen von 1812, welche Dom Johann, 1821
aus Brasilien zurückkehrend, beschwören muss.
3. ) Auch in Italien bringt das Gelingen der spanischen
Revolution die in den höheren Gesellschaftsklassen weitver-
breitete Gährung zu einem ersten Ausbruch.
Die Herrschaft der Franzosen hatte hier unter der leiten-
den Klasse des Volks die liberalen Ideen verbreitet, die sich
unter dem Druck der neuen östreichischen Fremdherrschaft
mehr und mehr mit nationalen verbanden, welche der Kampf
gegen die napoleonische Universalherrschaft in ganz Europa
zu energischem Leben erweckt hat. Die rückkehrenden Fürsten
verfolgten mit blindem Eifer die während der Franzosenherr-
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Napoleon Ferdinands Jan Riego Johann Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Italien Wien Cadiz Ferdinands Portugal Brasilien Königs_Dom_Johann Spanien Lissabon Brasilien Italien Europa
— 381 —
auf; die schönen Provinzen im nördlichen Italien suchten sich von Oesterreichs Herrschaft zu befreien: eine Zeit lang schien es, als sollte das ganze weite Kaiserreich in einzelne Ländersplitter aus einander fallen. Indessen wurden die Böhmen durch Beschießung der Stadt Prag bald wieder zur Unterwerfung gebracht. In Wien ging es einige Monate sehr stürmisch her: ein Tumult, ein blutiger Straßeukampf folgte dem andern. Der Kaiser floh erschreckt aus seiner Hauptstadt; unreife Studenten, leidenschaftliche Volksredner führten das große Wort und maßten sich an, den Staat zu regieren. Endlich aber kommt ein zahlreiches kaiserliches Heer herangezogen, die Stadt wird umlagert, bombardirt und erstürmt, die Herrschaft des Kaisers wiederaufgerichtet.
2. Der Aufstand der Ungarn. — Die Ungarn gingen darauf aus, ihre Verbindung mit dem österreichischen Kaiserstaate auszulösen: ein hartnäckiger Krieg erhob sich, in welchem sie längere Zeit mit Glück fochten. Zu wiederholten Malen wurden österreichische Generale von den kühnen Anführern der Aufständischen zurückgeschlagen. Da fand der Kaiser von Oesterreich Hülfe bei den Russen, und vor dem gewaltigen Rusfeuheere streckte endlich der ungarische Oberfeldherr die Waffen. Hiermit war die Unterwerfung vollendet. Ein furchtbares Strafgericht erging über das besiegte Volk, dessen althergebrachte Rechte und Freiheiten vernichtet wurden. Doch nach einigen Jahren zeigte sich der Kaiser von Oesterreich wieder milder gestimmt, und die Ungarn erhielten nun eine so selbstständige Stellung im Reiche, daß sie fast nur dasselbe Oberhaupt mit den andern Völkern desselben gemein haben, im Uebrigen aber sich nach ihren eigenen Gesetzen regieren.
137. Italiens Besreiungs- und Einheitskämpfe.
1. Der Aufstand von 1848 und 1849 in Italien. — In Italien herrschte seit lange viel Unzufriedenheit. Nicht allein, daß das Land in mehrere selbstständige Staaten zerspalten
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— 39 —
1077 n. Chr. Gang nach Canossa. —
Rudolf von Schwaben Gegenkaiser.
1177 „ Waffenstillstand zu Venedig zwischen Kaiser-
Friedrich Barbarossa und Papst Alexander Iii.
1377 „ Schlacht bei Reutlingen:
Sieg der Städte über Ulrich von Würtemberg. 1477 „ Karl der Kühne fällt bei Nancy.
1877 „ Krieg Rußlands mit der Türkei.
78 v. Chr. Sulla stirbt.
378 n. Chr. Schlacht bei Adrianopel: Sieg der Westgothen über Valens: Valens stirbt.
778 „ Sieg Karl's des Großen über die Araber in
Spanien: Roland fällt.
1278 „ Schlacht auf dem Marchfelde:
Sieg Rudolfs von Habsburg über Ottokar von Böhmen:
Oesterreich kommt an die Habsburger: Grundlage der Habsburgischen Macht.
1378 „ Die große Kirchenspaltung:
Päpste zu Rom und Avignon. —
Karl Iv. von Deutschland stirbt:
Kaiser Wenzel.
1678 „ Ende des zweiten Raubkrieges: Friede zu Nimwegen: Die Franche Comte kommt an
Frankreich.
1778 „ Anfang des bairischen Erbfolgekrieges.
1878 „ König Viktor Emanuel von Sardinien und
Papst Pius Ix. sterben. —
Kongreß zu Berlin.
479 v. Chr. Schlachten bei Platää und Mykale.
379 „ Befreiung Theben's durch Pelopidas. —
Anfang des thebanisch-spartanischen Krieges. 279 „ Schlacht bei Ausculum:
Sieg des Pyrrhos über die Römer.
79n.chr. Titus wird römischer Kaiser. —
Ausbruch des Vesuv:
Herculaneum und Pompeji werden verschüttet.
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Schwaben_Gegenkaiser Rudolf Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Alexander_Iii Alexander Ulrich_von_Würtemberg Karl Nancy Sulla Sulla Roland Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Ottokar_von_Böhmen Ottokar Karl_Iv Karl Wenzel Viktor_Emanuel_von_Sardinien Viktor Titus
Extrahierte Ortsnamen: Canossa Reutlingen Spanien Oesterreich Rom Avignon Deutschland Nimwegen Frankreich Berlin Herculaneum Pompeji